Rezension zu "9 Tage wach" von Eric Stehfest und Michael J. Stephan

Viele viele Wochen / Monate habe ich auf dieses Buch gewartet, bevor es am 15. April vorübergehend bei mir einziehen durfte. Ich versuche die Rezension so frei von Spoilern zu halten soweit es möglich ist. 

Der Klappentext

"Ein Buch wie ein Rausch. - Wenn die Droge zu deiner Schwester wird, wenn du schon einen Abschiedsbrief an dich selbst verfasst hast, dann bist du am Ende. Eric Stehfest hat es erlebt, zehn Jahre war Christin seine >Schwester<, seine ständige Begleiterin - Crytal Meth. Mit ihr fel er unglaublich tief und hat sich dennoch gerettet. Nun berichtet er schonunglos, direkt, unverstellt und berauschend literarisch von seinem Doppelleben, seinem Entzug und dem Leben danach."

Kurz. Pregant. Den Inhalt des Buches gut zusammengefasst. Mehr lässt sich zu diesem Text eigentlich nicht sagen. Das Thema "Drogen" oder "Suchtprobleme" muss jemanden glaub allgemein ansprechen, damit dieses Buch bzw. der Klappentext attraktiv auf einen wirkt.
 

Warum ich das Buch unbedingt lesen wollte...

Nun ja. Das Codewort hier ist wohl einfach zu 70% "Eric Stehfest". Für alle die ihn nicht kennen: Eric Stehfest verkörpert seit 2014 den Chris Lehman in der abendlichen Daily-Soap "GZSZ" und hat besonders durch seine Teilnahme bei "Let's Dance" im Jahr 2016 auf seine schwere Zeit im Rausch des Crystal Meth aufmerksam gemacht. Eric erschien mir bisher durch die Medien immer ein sehr sympatischer Mensch zu sein. Bodenständig. Familienvater und Ehemann. Ein 27-Jähriger der sein Leben grad so wieder in den Griff bekommen hat. 

Nach diesem Buch bin ich mir ehrlich gesagt nicht mehr so sicher. Vor allem, die eher bekannten aktuellen Fakten seines Lebens haben mich eher stutzig gemacht und mir teilweise den Gedanken "Muss das wirklich sein?!" beschert. Ich habe großen Respekt davor, dass er seine Drogenprobleme unter Kontrolle gebracht hat und trotzdem erschien mir das Ende des Buches nicht wirklich so, als wäre sein Leben jetzt im Gleichgewicht und er hätte alles wieder unter Kontrolle. Ich bin gespannt was seine Zukunft bringt und wünsche ihm und seiner kleinen Familie natürlich nur das Beste.



Der Schreibstil

Sehr anstrengend. Wirklich sehr anstrengend. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben wurden. Ich weiß nicht, wieso das so gewählt wurde, aber ich hätte die "ich-Perspektive" wirklich sehr bevorzugt. 
Der Klappentext sagt es bereits: "Ein Buch wie ein Rausch":
Von den insgesamt 284 Seiten hab ich bestimmt locker erstmal 20-40 Seiten gebraucht um mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Einzelne Wörter, Satzfetzen, plötzlich wechselne Sachverhalte und andere Orte, zwischendurch Kommentare oder Szenenwechsel. Mir ist durchaus bewusst, dass das diesen jahrelangen Rausch ausdrücken soll und in diesem Sinne find ich es auch wirklich sehr gut gewählt, ABER man musste sich wirklich erst einmal reinfinden und selbst dann war ich teilweise mehr verwirrt als alles andere und habe bestimmte Sätze einfach nicht verstanden. Das Buch setzt wirklich auf einem sehr sehr hohen Niveau an. 
Das Buch ist in insgesamt 3 Teile unterteilt, die ich von der Thematik her sehr gut gewählt finde, teilweise musst ich jedoch gestehen, dass ich einige Sätze beim Lesen auch einfach übersprungen habe und am Ende ging es mir nur noch darum das Ende erreicht zu haben, meist eher kein allzugutes Zeichen.


Fazit

Eric's Buch geht einem teilweise wirklich unter die Haut. In vielen Situationen durchleidet mit ihm zusammen die schwere Zeit des Drogenmissbrauches.
Trotzdem werd ich dieses Buch wohl nie wieder in meinem Leben lesen, einmal reicht mir dann doch. Für alle die es lesen wollen: Bitte, gebt dem Buch eine Chance und versucht euch wirklich 20-30 Seiten in den Schreibstil einzulesen. Insgesamt hätte ich mir ein paar Dinge anders vorgestellt und / oder gewünscht. Auf einer Skala von 1-5 würde das Buch von mir ganz lieb gemeinte 3 Punkte bekommen.

Meine Empfehlung an euch: Guckt euch den Film "Trieb" ebenfalls von Eric Stehfest an. Auch dort herrscht großes Chaos bis kurz vom Ende, aber ich finde der Film hilft das Buch teilweise besser zu verstehen und spüren zu können.

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