Der Mai neigt sich dem Ende zu. Die neue Leseliste für Juni
ist zusammengestellt, jetzt muss ich nur noch die restlichen Rezensionen
verfassen. Paper Princess ist ein Buch, das in letzter Zeit sehr gehypt wurde,
was wohl ausschlaggebend für meinen Kauf war (Ich bin teilweise echt ein
Mainstream-Opfer was Bücher angeht). Allerdings stand es dann erstmal seit
Ostern in meinem Regal herum und eigentlich stand es für Mai auch gar nicht auf
meiner Leseliste, aber nachdem die eigentlich großteils abgearbeitet war, ist
es mir doch noch mal in die Hände gefallen und ich fand den Klappentext
erstaunlich gut passend zu „Schicksalhafte Wendungen“, weswegen ich es kurzer Hand
mit ins lange Wochenende genommen habe. Viel Spaß beim Lesen meiner Rezension
zum aktuellen Bestseller ever „Paper Princess“ von Erin Watt.
Der Klappentext
„Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine
durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann
steht plötzlich der Multimillionär Callum Royal vor ihr. Er behauptet, ihr
Vormund zu sein – und nimmt Ella kurzerhand mit in seine Villa. Aus ihrem
ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass
mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne begegnen ihr mit
Feindseligkeit. Besonders einer von ihnen macht Ella das Leben schwer. Und
trotzdem knistert es gewaltig zwischen ihnen…. Ob aus Hass noch Liebe werden
kann?“
Anhand des Covers und des Klappentextes könnte man meinen,
es handle sich um ein ganz normalen kitschigen Liebesroman, indem Aschenputtel
in der Villa einzieht und dabei noch ihre große Liebe trifft. Ehrlich gesagt,
hat mich der Text damals nicht umgehauen, aber er war jetzt auch nicht so
schlecht, dass ich dem Hype hätte widerstehen könnte. Im Nachhinein betrachtet
find ich den Klappentext sogar gar nicht so schlimm, denn danach ist man
einfach noch positiver vom Buch überrascht. Allerdings ist der Text sehr sehr
oberflächlich, fast schon zu sehr und ich könnte nachvollziehen, dass jemand
nicht auf das Buch anspringt nachdem er das gelesen hat. Hier empfehle ich aber
eindeutig wenigstens die Leseprobe mal zu lesen, dann werdet ihr schnell
merken, dass das Buch viel mehr drauf hat, als der Klappentext ausstrahlt.
Das Cover
Das Cover erinnert trotz gelb/goldenen Farbton immer noch
etwas sehr an Kitsch. Allerdings hat es irgendwas, ich kann euch nur beim
besten Willen nicht sagen was es ist. Irgendwas an diesem Cober hat mich am
Ende doch bewegt, das Buch zu kaufen. Vielleicht liegt es auch einfach am
Farbton, denn gelb/gold hab ich bisher noch so gar nicht in meinem Bücherregal
stehen gehabt (abgesehen von „For Good“ von Ava Reed glaub ich) & obwohl
sie absolut nicht zu meinen Lieblingsfarben gehört, fand ich die Kombination
mit weiß ein erfrischendes Bild. Das Cover ist für mich also auf jeden Fall ein
Eyecatcher und ich denke, dass das Buch auch ohne den bekannten Titel in der
Buchhandlung ins Auge stechen würde. Sehr gute Arbeit.
Die Story – Der Schreibstil
Ich habe das Buch innerhalb von 24 h gelesen. Ich denke,
dass das schon mal sehr viel über den Schreibstil aussagt. Ich kannte Erin Watt
nicht bzw. stecken hinter dem Namen wohl zwei amerikanische Bestseller-Autoren
deren erstes Projekt die „Paper-Reihe“ ist, von daher konnte ich sie also gar
nicht kennen :D Ich muss sagen, dass sie das Buch und auch die anderen Bänder,
sehr flüssig lesen lassen. Es ist nicht so, dass gefühlt nichts passiert im
Laufe des Buches, im Gegenteil, es passiert so viel, dass ich teilweise
überlegen muss, was eigentlich noch in welchem Band passiert ist. Ja, ich habe
die 3 Bänder direkt hintereinander gelesen bzw. sitz grad noch am 3. Band.
Ella ist eine toughe, junge Frau, die mit ihren 17 Jahren
bereits alle schlimmen Seiten des Lebens durchmachen musste. Bevor Callum Royal
in ihrem Leben auftaucht, muss sie sich mit 3 Nebenjobs, unter anderem auch
Strippen, durchschlagen. Es ist für außenstehende kaum vorstellbar, dass Ella sich
seit dem Tod ihrer Mutter 2 Jahre davor alleine durchgeschlagen hat. Eine
15-jährige die neben der Schule noch jobbt um ein normales Leben leben zu
können. Nur eben ohne Eltern. Der Vater hat die Mutter noch während der
Schwangerschaft verlassen, wie sich später rausstellt in Unkenntnis und ist
wenige Tage nach ihrer Mutter, die dem Krebs erlegen ist, beim Segelfliegen
verstorben. (Es ist echt seltsam das zu tippen, wenn man mit der Story bereits
viel weiter vorangeschritten ist, mehr dazu in der Rezension zum Band 3) Callum
Royal war der beste Freund ihres Vaters Steves und taucht als ihr Vormund
plötzlich an ihrer High School auf, sackt sie ein und nimmt sie mit zu sich in
die Villa. Dort trifft sie das erste Mal auf die Royal-Brüder, die ihr mit
eisigen Blicken und hasserfüllten Herzen entgegentreten. Auch auf der neuen
Privatschule hat es Ella nicht leicht, da sich ihre Vergangenheit als
Stripperin schnell herumgesprochen hat und die gesamte Astor Park voll ist von
reichen, arroganten Kids, die in ihrem Leben noch nie wirklich für irgendwas
hart arbeiten mussten.
Reed Royal ist der zweitälteste Sohn von Callum und da sein
älterer Bruder Gideon das College besucht agiert Reed als Oberhaupt des
Royal-Clans, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Ellas Leben auf der Astor
Parks zur Hölle zu machen.
Ich breche an dieser Stelle die inhaltlichen Informationen
ab, da ich nicht ausversehen irgendwelche Spoiler vorgreifen möchte, ich finde
man kann ziemlich schnell zu viel Informationen zum Buch gegeben haben.
Die Story ist aber definitiv lesenwert und fesselnd. Ich
hatte an vielen Stellen meinen vollsten Respekt vor Ella, aber an manchen
Stellen hätte ich persönlich einfach anders reagiert, weil mein Charakter
weniger auf Angriff, mehr auf Ruhe ausgelegt ist. Ich muss mir nicht unnötigen
Streit einhandeln. Das Buch ist außerdem aus der Perspektive von Ella
geschrieben, dass ändert sich im 2. und 3. Band ab.
Fazit
Das Buch ähnelt einer modernen Cinderella-Form und ist
trotzdem sehr viel tiefgründiger, als es diese ganzen „Another Cinderella
Story“-Filme zusammen sind. Es geht auch sehr viel um das Klitschee arme Leute
– reiche Leute und darum, wie Leute mit Geld umgehen, wenn es für sie keine
Selbstverständlichkeit ist warmes Essen zu haben. Man merkt dem Buch an, dass
Ella psychisch mehr unter den letzten Jahren gelitten hat, als es auch nach
außen zu sein scheint. Auf jeden Fall gehört es für mich zu einem der besten
Bücher die ich je gelesen habe und deswegen bekommt „Paper Princess“ auch 5 von
5 Punkten.
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